Keine Ahnung, ob sie etwas davon ahnen südlich der Alpen. Was wir Deutschen mit Pasta anrichten können, wenn wir uns unbeobachtet fühlen. Fast jeder, der ca. seit den 80er-Jahren mehr als ein familiäres Grillfest besucht hat, weiß davon zu berichten. Mancher schleckt sich dabei sogar über die Lippen. Andere zieht es beim bloßen Gedanken daran die Mundwinkel Richtung Flip-Flops. Oh ja, wir sprechen hier vom Nudelsalat!
„Nudelsalat setzt früh einen zarten Kontrapunkt gegen das Deftige, indem vor allem solche Zutaten für ihn in Betracht kommen, die fast keinen eigenen Geschmack aufweisen“, schrieb Hans Hütt in seinem 2019 im Duden-Verlag erschienen Schmökerwerk „Die 80er – Ein Jahrzehnt in Wörtern“. Einigermaßen gnadenlos analysiert er dort weiter: „Die Hörnchen- oder Buchstabennudeln bringen, soweit sie nicht zu weich gekocht werden, ein zartes bisschen Biss in das Ganze. Dosenerbsen und gewürfelte Fleischwurst gelten fast als geschmacksfrei. Den einzigen Akzent fügen klein gewürfelte Gewürzgurken hinzu und natürlich eine Mayonnaise, die sonst bei Pommes rot-weiß eingesetzt wird.“
Man fragt sich wirklich, wenn man das liest: Warum, beim Fliegenden Spaghettimonster, tut man das der Nudel an?! … Aber nach ein, zwei Bier und mit diesem besonderen Würstchenduft in der Nase, der vom Rost herüberzieht, will die eigene Führungshand dann doch auch wieder zum großen, mit Pampe verklebten Löffel in der verblichen-orangenen Schüssel greifen. Nein?
Nun, man muss sich zumindest selbst als Italiener*in nicht an die Regel halten, die Sven Regener vor 30 Jahren in dem schönen Lied „Alten Resten eine Chance“ seiner Band Element Of Crime aufgestellt hatte: „Ein Salat darf nie mit Nudeln sein, denn so was rächt sich bitterlich“. Denn auch auf dem Stiefel finden sich hier und da Rezepte mit lauwarmen oder gar erkalteten (allerdings zuverlässig bissfesten!) Nudeln und weiteren ungekochten Zutaten. Allerdings nennt das niemand „Salat“. Eines dieser Rezepte steht bei uns am Samstag auf der Karte (denn da soll es ziemlich warm werden) – mit Conchiglie statt Hörnchen, Zucchini statt Fleischwurst, und Zitrone und Olivenöl lassen einen die pampige Mayonnaise ganz und gar vergessen.
Der weitere Wochenplan (u.a. mit Ratatouille-Gemüse, Pasta alla Norma und einer minzigen Erbsen-Kartoffel-Suppe) bleibt auch etwas luftiger, da wir am Donnerstag Feiertags-geschlossen bleiben. Und auch am Freitag bleibt die Mittagsküche kalt und wir eröffnen erst um 13 Uhr – wegen der Aperitivo-Veranstaltung am Abend ab 18 Uhr. Hierfür könnt ihr noch letzte Plätze reservieren unter ciao@ribollita.de oder Tel. 09561/5130766 (zu unseren Öffnungszeiten). Lasst euch das nicht entgehen!
P.S.: Die drei Gewinner*innen unserer Newsletter-/Gutschein-Gewinnaktion, die bis Ende Mai lief, wurden inzwischen ermittelt und werden nun per E-Mail informiert.