Bitte ein Stück Ricotta salata!

Als wir unser Café im Coburger Steinweg noch, wie ursprünglich geplant, im Sommer 2022 aufmachen wollten, stand für diesen Tag im Juni oder Juli auch schon das Eröffnungsessen fest: Pasta alla Norma. Barbaras Lieblings-Pastagericht. Oliver steht da nicht so drauf, er und die Aubergine werden in diesem Leben keine dicken Freunde mehr. Und die Aubergine war und ist auch der Grund, warum es die Pasta alla Norma erst jetzt auf unsere Wochenkarte geschafft haben: Deren Saison hat gerade wieder begonnen.

Zum ersten Mal begegnete Barbara dem Rezept in ihrem Italienisch-Unterricht in Berlin, allerdings nur theoretisch. Ihre (erste) Lehrerin Alfonsa stammt aus Sizilien, und von dort stammen auch die Pasta alla Norma. Um sich mit dem entsprechendem Vokabular vertraut zu machen, nahm man gemeinsam Zutaten und die einzelnen Zubereitungsschritte durch. Alfonsa hatte sogar ein Video davon dabei.

Doch erst einige Tage später, in der Küche unserer Pankower Dachgeschoss-Wohnung, lernte Barbara beim Nachkochen die Raffinesse dieses Gerichts richtig kennen: Die Tomatensoße, nur etwas Peperoncino, Basilikum und Knoblauch dazu, eindicken lassen. Die Auberginen nicht mit kochen, sondern in viel Öl scharf anbraten und erst gegen Ende unterrühren. Dazu Conchiglie, muschelförmige Nudeln. Man kann sie aber auch mit Makkaroni, Penne oder Spaghetti servieren.

Am vergangenen Wochenende haben wir übrigens auch unsere Außenbestuhlung eingeweiht. Man sitzt wirklich sehr schön dort draußen und hat dabei fast den ganzen Steinweg im Blick.

So richtig rund werden die Pasta alla Norma allerdings erst durch ein wenig darüber gebröselten Ricotta salata. Das ist frischer Schafs-Ricotta, der u.a. durch Trockensalzen in zwei bis drei Monaten zu einer festen, zwar milden, aber dennoch sehr aromatischen Spezialität wird. Dieser Käse ist in und um Coburg jedoch schwer zu bekommen. Das faustgroße Stück, welches in unserem Kühlschrank auf uns und euch wartet, haben wir einem italienischen Stammgast zu verdanken, der gerade erst wieder für einige Tage in seiner Heimat war. Und als er uns fragte, ob er uns von dort was mitbringen soll, hatte Barbara nur diesen einen Wunsch: „Bitte ein Stück Ricotta salata!“

Weitere Leckereien auf unserer neuen Wochenkarte sind: eine Paprika-Kartoffel-Suppe, Ratatouille-Gemüse mit Kichererbsen und Bulgur, Zucchini-Risotto, der Bohnen-und-Rindfleisch-Eintopf Fagioli al forno, und am Samstag gibt es nun auch wieder Shashuka, nachdem wir am vergangenen Fahr-Rad!-Samstag einmal mit unseren (Schwimmenden-)Eier-Gerichten ausgesetzt hatten. Der Rest unseres aktuellen Angebots findet sich wie immer hier auf unserer Homepage.

P.S.: Wer diese Norma ist, nach der die Pasta benannt wurden? Nun, das Gericht aus dem 19. Jahrhundert bezieht sich auf die gleichnamige Oper des Komponisten Vincenzo Bellini, der aus Catania stammte. Was die Sizilianer ebenso großartig fanden wie diese Oper, nannten sie damals bald schon una vera Norma – „eine echte Norma“. Und wer nun möchte, dass ihm die Callas das Stück „Casta diva“ aus dem ersten Akt vorsingt, klickt einfach nur auf diesen Link!