Gute Frage. Denn die Kichererbse mag ja über gleich mehrere erfreuliche Eigenschaften verfügen – aber ist sie tatsächlich auch lustig? Beige über rötlich bis fast schwarz ihr Teint. Manche aus ihrer Verwandtschaft sind zugegebenermaßen ziemlich, ähm, bucklig. Ihr Geschmack: lecker nussig. Kohlenhydrate, Ballaststoffe und jede Menge Eiweiß, Eisen, Magnesium und Zink löffelt und gabelt man da in sich hinein.
Wir kennen die Samen der Hülsenfrucht vor allem aus der arabischen Küche, denn sie sind essentielle Zutaten von Hummus und Falafel. (Die besten Falafel weit und breit haben wir übrigens vor ein paar Wochen im „Koriander“ in Coburg gegessen, aber da erzählen wir euch vermutlich nichts Neues.) Aber auch in Mexiko und in Indien – zugleich das Hauptanbauland vor Australien und der Türkei – gehört die Kichererbse zu den Grundnahrungsmitteln. Neben seinen hervorragenden Nährwerten, die sie gerade in der fleischlosen und fleischarmen Küche zu einem wertvollen Begleiter machen, bringt der Schmetterlingsblütler noch eine andere zukunftsträchtige Eigenschaft mit: Er kommt auch auf kargen, trockenen Böden bestens zurecht und trotzt so dem Klimawandel.
Aber was ist daran zum Kichern? Nichts. Die lateinische Bezeichnung dieser Erbse, die eigentlich nicht einmal eine ist, lautet „cicer“ und wurde im Deutschen einfach nur „kiker“ ausgesprochen. Und das wandelte sich dann zu „Kicher“. Wie, das war es schon?!! Lässt sich nicht wenigstens Juckpulver aus der Pflanze herstellen? Nee, das macht(e) man aus Hagebutten-Härchen, der getrockneten, zerkleinerten Eihülle der Wellhornschnecke(!) oder der aus Ostindien stammenden Juckbohne, die somit wenigstens hält, was ihr Name verspricht.
Dafür versprechen wir euch für Freitag eben diese neue Köstlichkeit: Eine Kichererbsen-Suppe mit Tahin, Zitrone und geräuchertem Paprika. Sie heißt eigentlich Revithosoupa und stammt aus Griechenland. Das Rezept hat Barbara aus dem Fastenspeisen-Kochbuch „Nistisima“ der britischen, eben griechisch-stämmigen Köchin und Autorin Georgina Hayden.
Außerdem empfehlen wir auf unserer neuen Wochenkarte besonders die Pasta e fagioli al pepe e limone (also mit weißen Bohnen, Pfeffer und Zitrone) am Dienstag, tags drauf die Linguine mit Sardellen und Walnüssen, die immer mehr Freund*innen unter unseren Stammgästen finden, sowie als Shakshuka-„Erweiterung“ die Variante mit Linsen, Fenchel und Spinat am Samstag. Der Rest vom Ribollita-Fest findet sich wie immer hier.
P.S.1: Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt/Vatertag und deshalb bleibt das Ribollita da geschlossen!
P.S.2: Der Titel dieses Newsletter-Textes spielt (freilich) auf den Song „(What’s So Funny `Bout) Peace, Love, and Understanding“ an. Geschrieben von Nick Lowe, machte ihn Elvis Costello mit seinen Attractions Ende der 70er zu einer Powerpop- und Punk-Hymne des unbedingten Humanismus. Kann man gerade auch heute gut brauchen – hier ist der Link zum Video.
P.S.3: Seltsamerweise sind Kichererbsen-Witze eine bislang stark vernachlässigte Disziplin des deutschsprachigen Humorbetriebs. Damit sich da endlich mal was tut, hätte ich hier schon mal einen wie ich finde durchaus brauchbaren Witzeanfang anzubieten: „Wie viele Kichererbsen braucht man, um eine Büchse Leipziger Allerlei zu überfremden?“