Vatertag? Ist doch noch etwas hin. Erst später, im Frühling, an Christi Himmelfahrt. In einzelnen Ländern Lateinamerikas sowie Südeuropas, so auch in Spanien und Italien, werden die Väter jedoch schon am 19. März gefeiert. Am Josefstag, der Tag, der zu Ehren von Jesus‘, nun, Stief– bzw. Nähr- oder Pflegevater begangen wird. Bis 1977 genoss dieses Fest in Italien sogar den Schutz als gesetzlicher Feiertag. Alle paar Jahre beschäftigt sich das Parlament wieder mit Gesetzesentwürfen zu einer Wiedereinführung.
Zum „Festa di San Giuseppe“ ziehen die Padri nicht mit dem Leiterwagen los, das ist ein Familienfeiertag. Dazu werden auch entferntere Verwandte, die man vielleicht schon länger nicht gesehen hat, eingeladen. Früher wurden im Süden des Landes, vor allem in Apulien, außerdem auch arme Menschen an den Tischen wohlhabenderer Familien verköstigt.
Zu den eigenen traditionellen Speisen dieses Festtages gehören süße Ravilioli und die Zeppole di San Giuseppe, frittierte Teigteilchen bzw. Krapfen mit süßer Füllung. Doch auch wenn wir eine große, leistungsstarke Abluftanlage haben: Frittiert wird in unserer offenen Küche besser nicht(s).
Deshalb halten wir uns lieber an eine herzhafte Hauptspeise: Macco di fave steht bei uns am Dienstag und Mittwoch auf der Wochenkarte. Zugegeben, eigentlich zwei Tage zu spät für den Josefstag. Aber das sollte niemanden davon abhalten, diese nahrhafte Suppe mit Dicken Bohnen, auch Sau-, Acker-, Pferde- und Puffbohnen genannt, püriert und mit Fenchelgrün verfeinert, zu versuchen.
Ein weiterer Neuling auf unserem Speiseplan: Pasta alla Siciliana, ein Auflauf mit Auberginen, Tomaten und Walnüssen, überbacken mit Pecorino. Den hat Barbara am Wochenende gerade erst an uns beiden ausprobiert, und er schmeckt wirklich lecker! Außerdem gibt es u.a. eine Hühnersuppe mit einer selbst ausgekochten Brühe als Grundlage, Penne all´arrabbiata und Pasta mit veganem Ragù alla Bolognese.
Übrigens: Die Ackerbohne bzw. Dicke Bohne kennt man im Deutschen noch unter ein paar anderen Namen. Doch der Autor hat sich auf die Bezeichnungen beschränkt, die in Uwe Rosenbergs Kartenspiel-Serie „Bohnanza“ eigene Spielkarten haben. Warum? Na einfach so, aus Spaß!