Unter den meisten von euch hat sich inzwischen herumgesprochen, dass wir vor allem vegan kochen. Doch bekanntlich gibt es auch immer noch viele Menschen, die sich eine Küche ohne tierische Zutaten nur schwer vorstellen können. Die Frage aus der Überschrift hier oben stammte von einem der Teilnehmer des „Coburger Abendspaziergangs“, der vorletzte Woche auch zum Ribollita führte. Er würde uns gerne mal ausprobieren kommen, sagte der Fragensteller. Sicherheitshalber aber wohl eben am „Fleischtag“ …
Offiziell haben wir den zwar so nie eingeführt, aber in der Regel gibt es donnerstags was mit Fleisch bei uns. Weil wir auch hier wie mit so vielem von uns selbst ausgegangen sind. Wir haben über die Jahre festgestellt, dass wir unseren Konsum tierischer Produkte langfristig dann am besten reduziert bekommen, wenn wir nicht vollständig darauf zu verzichten versuchen. Wir gehören also zur statistisch schwer erfassbaren Gruppe der Flexitarier. „Sie lehnen die Massentierhaltung ab, möchten die Umwelt schützen, ihre Gesundheit fördern und trotzdem nicht ganz auf Fleisch verzichten“, beschreibt diese die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Aurélie Bastian ist vermutlich eher keine Flexitarierin. Dafür finden sich zu viele Fleischgerichte auf ihrer Homepage franzoesischkochen.de Aber von ihr stammt das Rezept für unser Fleischgericht kommenden Donnerstag: Bœuf bourguignon. Eine Art Rindergulasch mit ordentlich Rotwein – im Original aus dem Burgund –, außerdem mit Kräutern der Provence, Speck, Möhren, Champignons und kleine Zwiebeln. Beilage: Rosmarin-Kartoffeln. „Es ist eines der traditionellsten Familiengerichte in Frankreich“, schreibt Aurélie Bastian. Und: Es braucht Zeit auf dem Herd. Zwei Stunden Minimum.
Übrigens: Wer sich über den vergleichsweise hohen Preis für dieses Gericht wundert, den möchten wir daran erinnern, dass bei uns ausschließlich Bio-Fleisch in den Topf kommt. Und das hat eben seinen Preis.
Natürlich findet sich das Rezept für Bœuf bourguignon auch in unzähligen anderen französischen Kochbüchern. Aber Bastians Seite war und ist für Barbara eine so wichtige Inspirationsquelle geworden, dass wir sie hier ausdrücklich empfehlen wollen. Die nach Deutschland ausgewanderte Französin, Foodfotografin und -stylistin und nicht zuletzt: TV-Köchin, gibt vor allem auch immer wieder wichtige handwerkliche Hinweise. Dass unser Sauerteigbrot inzwischen so gut gelingt wie wir es euch zu unseren Suppen, Eintöpfen und Salaten servieren, ist unter anderem Aurélie Bastians wertvollen Tipps zu verdanken.
Die weiteren Gerichte auf unserer Wochenkarte finden sich ab sofort wieder auf unserer Homepage. In der ersten noch frühsommerlich warmen Hälfte der Woche gibt es auch Suppe, mit Roten Linsen und mit Paprika. Auf die höheren Temperaturen am Freitag und Samstag reagieren wir dann mit lecker frischem Couscous-Salat und leichten Spaghetti mit Tomaten, Thunfisch und Kapern.
P.S.: Wikipedia hat mir gerade beigebracht, dass Bœuf bourguignon erstaunlicherweise das Lieblingsessen von Superman ist – bzw. war es das Abendessen, das er und seine große Liebe Lois Lane vor ihrer ersten gemeinsamen Nacht genossen.