Die sogenannten kleinen Dinge

Wie geht es euch? Schlaft ihr gut und ausreichend lange? Gönnt ihr euch die notwendigen Pausen im Alltag? Mit welchen Menschen, denen ihr zuletzt begegnet seid, sei es an der Supermarktkasse, am Frühstückstisch oder am Kaffeeautomaten, hattet ihr bewusst Augenkontakt? Fandet ihr sogar die Zeit und Aufmerksamkeit für ein Lächeln? Zugegeben, es ist verflucht schwer gerade, sich immer wieder auf solche, die sogenannten kleinen Dingen zu konzentrieren. Fast die komplette Nachrichtenlage, manches weit weg, anderes direkt vor der Haustür, und die Ängste, die das alles weckt, lassen uns erstarren und eine innere Abwehrhaltung einnehmen.

Ich bin gerade ziemlich dankbar dafür, nicht jeden Tag an einem Redaktionsschreibtisch sitzen und mich unter dem Eindruck laufender Katastrophenmeldungen aus Washington, Südspanien, Amsterdam, Israel, der Ostukraine oder eben auch Schweinfurt auf eine geistige Arbeit konzentrieren zu müssen. Kochen, Kaffee machen, den Sauerteig versorgen, servieren usw. sind wenigstens Aufgaben, die in ihrem Mix aus körperlicher Beanspruchung, Routine und Schritt-für-Schritt-Fokus auch dann noch einigermaßen gut erledigt werden können, wenn im Kopf eigentlich ein Sturm tobt oder das Gegenteil herrscht: Niedergeschlagenheit.

Aber wie steht es um unser eigenes Lächeln, der bewussten, aufgeschlossenen Begegnung mit euch, unseren Gästen, Bekannten, Freunden? Das fällt uns ehrlich gesagt gerade auch nicht immer leicht. Auf der anderen Seite, auch wenn das jetzt vielleicht arg pastoral rüberkommen mag: Kommt es nicht gerade jetzt darauf an?! Unabhängig davon, was unser Gegenüber über Merz oder Gaza, Bürgergeld oder Gendersternchen denken mag. Ein Lächeln, ein offener Blick, ein zugewandtes Wort vergrößern auf jeden Fall die Chance, dass unser beider Tag trotz allem ein kleines bisschen besser wird – und damit wenigstens der winzige Teil der Welt, in dem wir leben und den wir selbst gestalten können.

So, und wie kommen wir nach dieser Montagspredigt nun zu unserer Wochenkarte? Ein Teller heißer Suppe oder eine Portion Pasta stillt in diesen Tagen vielleicht nicht nur ein elementares Grundbedürfnis, sondern steht sogar für 10 Minuten Eskapismus und Trost. Das darf und soll auch so sein. Und: Man muss ja nehmen, was man kriegen kann.

Hier findet ihr wieder die gesamte Wochenkarte – u.a. mit einer spannenden Zuppa di catalogna e fagioli (einer Suppe mit Vulkan-Spargel und weißen Bohnen) und einem leckeren Pilz-Risotto. Außerdem gibt es ab sofort für eure Kleinen auch wieder Kinder-Pasta mit Tomatensauce, falls die der würzigen Amatriciana-Sauce, dem Ofenkürbis in der Linsensuppe oder dem Shakshuka ein bisschen zu argwöhnisch gegenüberstehen.

P.S.1: Und wenn wir hier schon beim Thema Selbstfürsorge/Ruhefinden sind: Ich habe vor einigen Monaten schnelle Hilfe in den Meditationsanleitungen von Gerald Blomeyer gefunden. Vor allem in dieser hier (einfach auf den Link drücken). Man kann das einfach mal ausprobieren und wenn es einem hilft, gerne auch etwas spenden.

P.S.2: Auch wenn der Gedanke daran sich gerade noch ein wenig seltsam anfühlt – wir sind fest entschlossen, das 2-Jährige unseres Cafés am Samstag, 23.11., zu feiern. Mit weniger Sitzmöbeln und mehr Stehtischen, Drinks an der Bar und Musik vom DJ-Pult. Eine Party also! Wir würden uns freuen, wenn ihr euch den Termin reserviert.