Ein maximal mittelschlauer Neugastronom Anfang 50 hat einmal geschrieben: „Boah, nee, Januar ist wie Dezember, nur ohne Weihnachten!“. Kühl bis kalt bis feucht bis nass, kein Kinderaugenleuchten, dafür aber auch kein Schnee. Ein Durchhaltemonat.
Deshalb wollten wir zur Hilfe eilen, vergangene Woche, das Ribollita wiedereröffnen nach unserem Urlaub, unseren Gästen was Warmes, Leckeres, Lustvolles „zum Aufgabeln und Auslöffeln“ hinstellen und da noch ein paar warme Worte oben drüber streuen und auch nicht zu wenig Lächeln für die Garnitur. Aber dann kam ein Infekt angeschlichen und drückte Oliver schnurstracks in die Couchkissen zurück. Deshalb konnten wir erst am Freitag wieder aufmachen, zudem mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Entschuldigt bitte, sollten wir euch damit irgendwie enttäuscht oder durcheinander gebracht haben!
In der dritten Januar-Woche gehen wir nun wieder in den Regelbetrieb über. Da muss Barbara dann auch keine Kochbücher mehr aus dem vorletzten Jahrhundert mit Frakturüberschriften lesen (Henriette Davidis: „Mutters praktisches Kochbuch – Leibgerichte für jeden Tag“), in denen jenen Müttern beigebracht wird, wie man Schildkröten abmurkst und welches Teil vom Suppenhuhn dem „Hausherrn“ als „freundliche Zugabe“ zu überlassen ist. Sie wird endlich selbst wieder praktisch. Und der „Hausherr“ isst weiterhin, was übrig bleibt. Basta.
Ein Teil der neuen Wochenkarte wird aufmerksamen Lesern ebendieser und unseres Newsletters schon bekannt vorkommen: Wir haben ihn aus naheliegenden Gründen aus der teilentfallenen Vorwoche entnommen. Wir sind aber einfach auch total neugierig, was ihr zu den Conchiglie mit weißen Bohnen, Butter und Weißwein sagen werdet. Und zu den Tortiglioni mit Bratwurst-Tomaten-Sugo. Und zu dem Risotto mit Grünkohl und Orange.
In der Suppenküche bleibt es mit essentiellen Zutaten wie Kürbis, Maronen, Linsen, Blattgemüse winterlich. Wenn das Durchhalten allerdings so gut schmeckt, bekommen wir den restlichen Januar vielleicht schneller herum, als Henriette Davidis, äh, eine Schildkröte ausbluten lassen konnte … Und da haben wir von unseren tollen selbstgebackenen Kuchen noch gar nichts geschrieben!