100 Jahre alt werden im Ribollita

Fenchel, Zwiebeln und Kartoffeln. Etwas Butter und Olivenöl. Sternanis, Zitronensaft und Salz für die Würze. Und zuletzt: gebratener Spinat – als „Topping“ könnte man sagen, würde das oft nicht nur für etwas stehen, was als bloßer Farbklecks oder „für den Crunch“ als Fertigerzeugnis über die Speisen gestreut wird. Weil man das bei den Fernsehköchen oder irgendwo im bilderreichen Internet eben so gelernt hat.

Doch dieser Spinat (ver)ziert dieses Essen nicht nur, er verwandelt die Kartoffel-(Fenchel-)Suppe in ein ganz eigenes Gericht, welches leicht und aromatisch genug schmeckt, um es auch im Frühling zu servieren. Bei uns steht diese Suppe am Mittwoch auf der Wochenkarte. Sie stammt allerdings anders als unsere meisten Rezepte nicht aus Italien oder einer anderen Mittelmeer-Region, sondern aus Småland. Nein, nicht aus der Ikea-Kinderecke, sondern aus der gleichnamigen historischen Provinz in Südschweden. Die ist uns vor allem bekannt durch die Bücher (und den ihnen folgenden Filmen) von Astrid Lindgren.

Viel Gemüse und dabei auch noch auf Frische und Abwechslungsreichtum achten. Aber auch Aspekte wie Bewegung, soziale Vernetzung und ein Sinn dafür, sich entspannen zu können, sind wichtig, will man (gesund) alt werden – so heißt es im „Kochbuch der 100-Jährigen“.

Keine Ahnung, ob unsere Suppe je in den Abenteuern von Pippi, Michel oder Ronja erwähnt wird. Doch ein anderer Zusammenhang mit Frau Lindgren erscheint interessant: Die große Schriftstellerin, Menschen- und Tierfreundin wurde immerhin 94 Jahre alt. Und in dem Buch („Das Kochbuch der 100-Jährigen“), aus dem Barbara das Rezept übernommen hat, wird ihre Heimat, eben das Småland, als eine der sogenannten „blauen Zonen“ bezeichnet. Das sind Regionen, in denen die Menschen besonders alt werden. Obwohl die Forschung das Geheimnis dieser Zonen immer noch nicht ganz enträtselt hat, kann man wohl sehr eindeutig feststellen, dass die richtige Ernährung für ein gesegnetes Alter(n) eine große Rolle spielt.

In dem „Kochbuch der 100-Jährigen“ heißt es dazu: „Die Ernährung in den Blue Zones ist zu einem Großteil vegetarisch und verwendet viele verschiedene Gemüse und Kräuter (…) Verarbeitete Lebensmittel glänzen dagegen durch Abwesenheit.“ Bei uns im Ribollita isst man also nicht nur lecker, man wird dabei ziemlich sicher auch noch mindestens 100 Jahre alt!

Weitere Highlights auf unserer neuen Wochenkarte sind: ein Risotto mit Lauch und frischem Thymian, die Casarecce con le cipolle, also Pasta mit Zwiebeln, und am Samstag steht nach einer Pause zum Steinwegfest vergangene Woche auch wieder das Eiergericht Shakshuka aus Israel und Nordafrika auf der Tafel.

P.S.1: Achtung, am Himmelfahrtstag bleibt das Ribollita geschlossen!

P.S.2: Lieben Dank noch mal an alle, die bei unserer „Hut-Samstag“-Aktion zum Steinwegfest mitgemacht haben. Eine Auswahl der Hutträger*innen findet sich auf unserer Instagramseite.