Zimtmagie statt Zahlenmystik

Dieser Freitag ist wieder einer. Ein 13. Ein Unglückstag! Eine nahe Verwandte meinerseits trug solchen Aberglauben in sich und folgerichtig als Päckchen durch ihren Alltag. Selbstverständlich war sie obendrein erzkatholisch. Darüber kann und sollte man sich gerne lustig machen. Da der Mensch allerdings in der Lage ist, sich theoretisch vor allem zu fürchten, gibt es Personen, für die ist dieser Tag ein echtes Problem. Und dabei sind jene, die unter Paraskavedekatriaphobie leiden, der Angst vor dem Freitag, dem 13., unter Umständen genau so therapiebedürftig wie die, deren Leben durch eine Triskaidekaphobie eingeschränkt ist, der allgemeinen Angst vor der Zahl 13.

Wobei, das stimmt nicht ganz: Der Zahl 13 begegnet man ja weitaus öfter als einem Freitag mit diesem Datum, der rein rechnerisch höchstens dreimal in einem Kalenderjahr auftauchen kann. In Italien – bekanntermaßen sehr katholisch und kaum weniger abergläubisch – wiederum erscheinen kaum Leute mit diesem Leiden beim Psychotherapeuten. Dort verbreitet nämlich nicht die 13, sondern die 17 Schrecken bzw. veranlasst einen, bestimmte Hotelzimmer, Sitzreihen und Etagen zu meiden usw. usf.

Am Samstag ist ein weihnachtlicher Nachtisch Bestandteil unserer Adventzione!-Aktion. Welcher das sein wird, verraten/wissen wir noch nicht …

Und auch dort entstammt der Aberglaube irgendwelchen Symbol- und Zahlenschiebereien der wilderen Art, wie Wikipedia erläutert. Ein Ursprung: ein Anagram der römischen Zahl 17 – XVII – lautet VIXI, also lateinisch (1. Person Perfekt): „ich habe gelebt“, ergo: „ich bin tot“. Außerdem war die 17. eine römische Legion, die bei der Varusschlacht den Cheruskern unterlegen war (für die 18. und 19. galt das zwar auch, aber das lässt man geflissentlich unter den mensa fallen). Und ratet mal, an welchem Tag des Monats im zweiten Monat im sechshundersten Jahr des Lebens Noah laut Genesis 7,11 die Sintflut eingesetzt hat!? Genau.

Vor einigen Jahren hätte man sich über solchen prä-aufgeklärten Unsinn vielleicht noch amüsiert. Doch zahlreiche Verschwörungstheorien, denen man im Internet inzwischen begegnet ist, beruhen auf vergleichbaren abenteuerlichen Zeichen-Konstruktionen. Und die bringen trotzdem alle möglichen Menschen dazu, bösartige und zwieträchtige Dinge zu glauben, denken, meinen und immer weiter in unsere Atmosphäre zu pusten.

Ups. Wie kommt man von so dunklen Orten nun zu einem mit Zimt verfeinerten Kürbisrisotto, welches als unser Gericht der Woche Genuss und Zufriedenheit in euer Leben bringen soll? Für 10,70 Euro, ein sehr fairer Preis, wie ich finde, allerdings sollte man hier, oha, wohl besser die Nullen nicht weglassen …

Dafür servieren wir aber am Freitag unsere beliebte Rote-Linsen-Suppe mit Kreuzkümmel, Zitrone und selbst gebackenem Sauerteigbrot. Für sogar nur 6,70 Euro. Hm, 6 + 7, das sind allerdings … ganz bestimmt Zufälle! Und das der Name unseres Gäst*innen-Favoriten Pasta con le cipolle ganz genau aus 17 Buchstaben besteht, macht das Gericht nicht weniger köstlich süßlich-zwiebelig. Jessas, beenden wir das hier besser, den Rest unserer Wochenkarte findet ihr ohne jedes weitere mytische Zahlenspielchen wie immer auf unserer Homepage.

P.S.: Nicht vergessen wollen wir allerdings, dass auch der folgende Samstag vor dem dritten Advent im Ribollita wieder ein Adventzione!-Samstag ist. Unser festliches Angebot: Zu unserer Rote-Linsen-Suppe gibt es ein kleines Dessert – zum Päckchenpreis von zusammen nur 7,70 Euro. Nur so lange der Vorrat reicht, wie immer!