Tafeln ganz ohne Tafel, geht auch

Schwups, sind drei Wochen vorbei und wir zurück – ab dem morgigen Dienstag, 11 Uhr, ist das Ribollita wieder geöffnet! Auch wenn wir in unseren Café-Ferien keine größeren Reisen unternommen haben, ließen wir es uns doch auch auswärts gut bis sehr gut schmecken. In Nürnberg zum Beispiel, im „Che Bontá“, circa vier oder fünf Querstraßen unterhalb der Burg, wo sie es in Sachen Speisekarte noch improvisierter und informeller zugehen lassen als wir. Da gab es gar nix schriftlich. Auf unsere Frage, was zu Mittag serviert wird, wies uns der Chef einfach die Plätze – seine Frau würde es uns erzählen … und uns dann ganz wunderbare Linguine mit Pfifferlingen und Salsiccia zubereiten.

Kleine Auswahl, große Leidenschaft und ungebrochene Lust aufs Ausprobieren bei Gastgebern wie offensichtlich auch bei den hochzufriedenen (Stamm-)Gästen rund herum – ganz nach unserem Geschmack. Dass nach dem auch in unserer alten Berliner Prenzlauer-Berg-Stammpizzeria „’A Magica“ und im Bistro des Supermercato „Centro Italia“ gekocht wird, wussten wir schon. Ein Abend mit Freunden im Hof/Restaurant des Hotel Michelberger fiel zwar etwas teurer aus, aber das liegt weniger am vermeintlichen „Hipster-Zuschlag“, sondern vor allem an den ganz hervorragenden Farm-to-Table-Zutaten und der Zeit und dem Aufwand, die es kostet, daraus fantasievolle, ambitionierte Gerichte zu kreieren.

Keine Angst, Frauchen und Herrchen, das Schild hängt nicht neuerdings am Ribollita, sondern am Eingang des Centro Italia in Berlin.

Schnell noch ein Tipp für die (Hobby-)Küche unter den Berlin-Besucher*innen unter euch: Nehmt euch unbedingt eine halbe Stunde Zeit für das Kochbuch-Antiquariat „Bibliotheca Culinaria“ in Mitte, gleich beim Rosenthaler Platz! Im Sammler-Tief-Parterre verstecken sich in einer Welt zwischen DDR-Kuriositäten und französischen Haute-Cuisine-Lehrbüchern schwer wie gußeisernen Bratpfannen immer wieder besondere Schätze. Barbara hat diesmal ein italienisches Hausmannkost-Büchlein aus den 60er-Jahren entdeckt, verfasst von einem Mönch.

Was der Mönch uns auf eine der nächsten Speisekarte diktiert? Lasst euch überraschen! In unserer Comeback-Woche stehen jetzt erst einmal wieder Hochsommer-kompatible Gerichte darauf: Linguine al limone so wie sie nach der Sammlung der „Pasta Grannies“ auf der wundervollen Insel Procida im Golf von Neapel empfohlen werden – frisch zitronig-minzig und mit Walnüssen aus unserem eigenen Garten (an unserem Zitronenbäumchen hängt leider nicht genug). Die Pasta e fagioli gibt es diesmal mit lila Bohnen, die unsere liebsten Gemüsebauer – Güßregen bzw. Streitberger in Hallstadt (immer dienstags und freitags auf dem Coburger Marktplatz) – vom Feld ihrer Nachbarin mitgebracht haben. Und Barbara macht diesmal sogar etwas dunklere Dinkel-Nudeln dazu. Warum? (Oliver, nicht soo begeistert.) „Weil ich die Kombination toll finde!“ (Barbara, begeistert.)

Am Donnerstag servieren wir außerdem Roastbeef alla toscana. Kein Anbraten in der Pfanne, der satt vorgeheizte Ofen erledigt in kurzer Garzeit die ganze Arbeit, langes (Nach-)Ziehen in einer öligen Creme aus Rosmarin, Salbei, Knoblauch. Dazu grüne Bohnen, Tomaten und unser selbstgebackenes Brot. Ein Highlight dieser Woche, da versprechen wir echt nicht zu viel. Die ganze Wochenkarte findet ihr wieder hier auf unserer Homepage. Kommt kosten!