Spazieren, nicht rennen!

Die große Hitze ist erst einmal vorbei. Das freut uns aus zwei Gründen: Zum einen müssen wir nicht mehr in unserem Café vor uns her schmoren. Wenn die Sonne am späteren Nachmittag auf unser Panoramafenster knallt. Die Kühlschränke, die gegen die hohen Temperaturen anbrummen, von unten unsere nackten Beine mit warmer Luft umschmeicheln. Und der Ofen, in dem die nächsten Sauerteigbrote knusprig werden, strahlt leider auch keine Kälte ab. Dabei wäre das doch im Umkehrschluss irgendwie logisch. Oder zumindest fair. Außerdem ist Hochsommerwetter auch nicht so das Café-Wetter und der allgemeine Appetit auf dampfende Tellergerichte lässt verständlicherweise deutlich nach … Und da laufen auch gerade Benni und seine Freunde mit Strohhut und Flipflops an uns vorbei, die Vorfreude wie bei Grundschülern ins Gesicht gemalt: Viel Spaß im Freibad!

Die Terrasse von Fano. Schöne Aussicht leider nicht im Bild.

Ächz. Und als ich gerade darüber klagen wollte, dass man bei der Hitze später auch noch alle Stühle, Tische und die großen Sonnenschirme wieder nach drinnen schleppen darf, fiel mir die Taverna Cittadina da Arrotoloni wieder ein. Ein tolles, kleines Restaurant in Fano, über das ich nach unserem Urlaub ja schon kurz geschrieben hatte. Die kochen nicht nur hervorragend, man sitzt auf ihrer Außenterrasse auch ganz wunderbar – hoch oben an der Mauer der alten Stadtbefestigung mit Blick auf den unteren Teil des Ortes, der sich an die Adria schmiegt. Nur: Für den Kellner führt jeder Gang zu Küche oder Theke einmal die rund 20 ausgetretenen Steinstufen runter und dann wieder rauf.

Sowohl in Sachen Kondition als auch in der Koordination wäre der – übrigens durchweg ausgesprochen freundliche und gut gelaunte – Mann bestimmt ein guter Kandidat für den „Course des cafés“, der 1914 zum ersten Mal in Paris veranstaltet wurde und jetzt im März nach zehn Jahren Pause wieder stattfand. Bei diesem Kellner*innenrennen gilt es, eine Tasse Kaffee, ein Glas Wasser und ein Croissant auf einem runden Tablett möglichst schnell über einen zwei Kilometer langen Parcours zu tragen – allerdings ohne zu rennen.

Gerannt wird auch nicht bei den „Coburger Abendspaziergängen“, veranstaltet von den Coburger Stadtmachern. Aber ranhalten muss man sich schon, um in zwei Stunden drei Geschäfte und eine Sehenswürdigkeit zu besuchen und vorgestellt zu bekommen. Am Donnerstag dieser Woche führt die Veranstaltung zum wohl allerletzten Mal in die ehemalige Hofschlachterei Schlick, zur Schubertschen Buchhandlung, in die Drogerie Zimmermann und Bilderwerkstatt Kausch und zu uns ins Ribollita. Wir stellen uns, unser Konzept und unser Angebot (es gibt auch was zum Probieren!) vor; und auch das abschließende Get-together aller Teilnehmer findet bei uns statt. Und: Es gibt immer noch ein paar Resttickets, zu erwerben in der Tourist Information, Herrngasse 4 (Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr).

Werfen wir wie immer noch einen Blick auf unsere Wochenkarte. Für alle, die es noch nicht probiert haben, empfehlen wir die Linguine mit Sardellen und Walnüssen – am Dienstag, das ist soo lecker! Pasta gibt es außerdem mit Auberginen, Paprika und Tomaten sowie mit dem auch schon so ein bisschen legendären Zwiebel-Sugo – con le cipolle. Und am Freitag ein Zucchini-Risotto mit Zitrone und Minze. Aus dem Suppentopf servieren wir in dieser Woche außerdem Paprikasuppe, eine Weiße-Bohnen-Suppe mit Dinkel und Speck sowie eine Berglinsensuppe mit Kartoffeln.