Unsere Art zu kochen und vor allem der Spleen, jede Woche eine neue Karte zusammenzustellen und darin auch noch regelmäßig neue Gerichte und Variationen auftauchen zu lassen, machen unsere allwöchentlichen Einkäufe zu einer Herausforderung. Drei bis vier Lebensmittel-Märkte fährt Barbara montags mindestens ab – die Bioanbieter ebl und Denns, ihren neuen Lieblings-tegut in der Karchestraße, optional den Edeka auf der Lauterer Höhe. Dabei muss man sich allerdings auch noch merken, wann welcher Lebensmittelhändler seine frische Ware bekommt: Bei tegut und Edeka ist die Gemüseauswahl morgens am besten, bei ebl meist am Abend. Aktuelle Sparangebote? Wollen auch berücksichtigt werden.
Dienstagmorgens dann möglichst noch bei Streitbergers auf dem Direktvermarkter-Markt vorbei schauen – unser regionales Lieblingsgemüse. Und wie gut auch, dass wir über Angela und Bernhard von der Drogerie Zimmermann beim Biogroßhandel Ökoring mit bestellen können. Denn zum einen erreichen wir aufgrund unserer Größe (und unseres gerade einmal Speisekammer-großen Lebensmittellagers) allein kaum die Mindestbestellmengen, die der Großhandel so fordert. Andererseits ist das, was in unserer Region für die Gastronomie hauptsächlich so angeboten wird, nicht das, was wir uns für unsere Töpfe und Gäste vorstellen. Begriffe wie regional, bio, nachhaltig oder Zusatzstoffe-frei machen sich für viele offensichtlich nur im Marketing gut, aber nicht auf der Lebensmittel-Rechnung.

Aber auch wenn der hier beschriebene Mehraufwand ordentlich auf unser wöchentliches Arbeitszeitkonto einzahlt, müssen wir sagen: Wir woll(t)en das ja so! Denn genau das macht einen großen Spaß unserer Arbeit aus, hält uns lebendig und sorgt nicht zuletzt dafür, dass wir uns mit euch schier endlos über Rezepte, Zubereitungsarten, Zutaten, Lebensmittel, Anbauweisen usw. usf. unterhalten können.
Gerade dieser Austausch und das gegenseitige Vertrauen, das sich darüber aufgebaut hat, hat Barbara übrigens erst den Mut gegeben, so etwas auszuprobieren wie unseren Chinesischen Abend vergangenen Samstag. Es ist glaube ich nicht unbescheiden zu behaupten, dass der – d.h. der vegane Mapo Tofu, der langsam gegarte Schweinebauch usw. – ganz gut gelungen ist (mal abgesehen vom noch etwas al dente Reis), zumindest war das Feedback sehr positiv.
Wir sollten das auf jeden Fall bald mal wieder machen, sagte jemand am Ende beim Bezahlen: das Ribollita Pop-up-mäßig in ein anderes Café/Restaurant verwandeln. Diesen Wunsch erfüllen wir nur zu gerne, es ist nämlich auch unser eigener. Wir sammeln auch schon Ideen. Solltet ihr dafür sogar Anregungen und eigene Spleens haben, erzählt uns gerne davon!
Jetzt freuen wir uns allerdings schon auch darüber, euch eine ganz normale Ribollita-Woche mit normalen Öffnungszeiten, ohne Sojasaucen auf den Tischen ankündigen zu können. Mit fast nix anderem als Ribollita-Wochenkarten-Klassikern wie Rote-Linsen-Suppe, Pasta e patate, Weiße-Bohnen-Suppe mit Dinkel und Speck, Paprikasuppe und unserem Samstags-Shakshuka. (Hier findet ihr die komplette Karte.) Oder ist euch das schon zu öde? ; )