Zurück aus unserem Urlaub, möchte ich in unserem Newsletter gleich mal mit dem Wohlfühlthema „Verkehrspolitik“ im Coburger Steinweg einsteigen. Straßenbauarbeiten im Oberen Bürglaß – Stichwort Ausweichverkehr – machten das absurde Problem zuletzt nämlich noch größer. Jenes Problem, dass es sich beim Steinweg um eine Fußgängerzone handelt, die dennoch ganztägig motorisiert durchquert wird.
Ja, wir haben selbst schon außerhalb der erlaubten Zufahrtszeiten Einkäufe mit dem Auto zum Café transportiert. (Und wir steigen auch nicht überall vom Rad, wo wir es müssten.) Aber was da Tag für Tag an gehetzten Paket-Transportern und Lieferdienst-Kleinwagen, Taxen und polierten Protz-Cruisern ungeachtet aller Schilder und Vorschriften durch den Steinweg rollt, abkürzt, andere ignoriert, den öffentlichen Raum sich einfach so krallt und gefährdet, mag man nicht glauben.
Das Ordnungsamt schreibt davon auf, was falsch parkt. Die Polizei fährt vor allem dann vor, wenn irgendwo ein schnelles Lunchpaket abzuholen ist – da gehen einige Beamten*innen leider mit dem schlechtesten Beispiel voran. Und die Stadtpolitik sieht im, am und vor allem jenseits des Steinweg offenkundig andere, drängendere Probleme.
Coburg, da hat das Auto eben Vorfahrt. Wo sogar schon Protest laut wird, wenn versuchsweise 90 Meter enge Altstadtgasse verkehrsberuhigt werden. Es Menschen kaum zumutbar erscheint, zum nächsten Parkhaus mehr als fünf Minuten zu gehen. Es glaubt hier offenbar nicht nur die FDP, dass neue oder kostenlose Kurzzeitparkplätze vor den (ehemaligen) Geschäften Amazon zurück in seine Schranken weisen würden.
Wir mögen ja nur ein paar zurückgekehrte Cafébetreiber sein, aber wir glauben, dass die City nur dann eine Zukunft hat, wenn die Menschen aus und um Coburg in ihr einen lebendigen, lebens- und wohnenswerten Ort sehen – über ein paar schnelle Besorgungen und die Bratwurst im Stehen hinaus. Aber weil das Platz braucht und Sicherheit und eine gewisse Muße, muss das Auto dafür an den Rändern abgestellt werden. (Es gibt so viele wissenschaftliche Untersuchungen, die das belegen, man könnte damit vermutlich ein halbes Dutzend Kurzzeitparkplätze vollstapeln.)
Richtig viel Fußgänger werden in den nächsten Tagen und Wochen übrigens in der Innenstadt sein, wenn auf dem Schlossplatz konzertiert wird (am kommenden Pur-en Sonntag haben wir deshalb zusätzlich auf!) und beim Sonntags-Spektakel am 1. September, bei dem wir auch mitmischen werden. Und dass wir für den 30. August wieder einen Focaccia-Freitag planen, hatten wir hier ja auch schon verraten.
Was jetzt noch fehlt, ist der Hinweis auf unsere Wochenkarte: Es gibt Suppen mit Aubergine und Linsen, mit Fenchel und Kartoffeln und am hochsommerlichen Samstag kalte Gurkensuppe. In der Kategorie Hauptgerichte finden sich unter anderem Gnocchi mit Kirschtomaten-Sugo, Orecchiette mit Bratwurst-Ragù und gelben Tomaten sowie Pasta mit Blumenkohl und Parmesan. Am Sonntag freuen wir uns natürlich auch über Nichtkonzertgänger; da gibt es Rote-Linsen-Suppe, Penne all’amatriciana und Spaghetti mit Zitronen-Walnuss-Pesto. Der Rest der Karte findet sich wieder hier.
P.S.: Wegen der geöffneten Sonntage bleibt das Ribollita an den beiden Dienstagen, 27. August und 3. September, geschlossen!