Es gibt diese romantische Vorstellung von so kreativen Leuten, die setzen sich mit ihrem Notizbuch oder Laptop ins Café oder in eine Bar. Sitzen da und dann beobachten sie so ein bisschen, lassen sich inspirieren, wie man so schön bzw. eigentlich eher unschön sagt. Und dann werden sie eben kreativ, die kreativen Leute, und am lange Ende kommt vielleicht sogar ein dicker Roman dabei heraus, vor historischer Kulisse möglicherweise oder was vom Zeitgeist atmend. Oder was Autobiografisches, was wiederum andere inspiriert oder sogar zu einer Einladung in eine Freitagabendstalkshow führt.
Ich hingegen, mit dem Laptop im Café, wäre schon mit ein bisschen Eingebung für zwei bis drei Absätzen unseres neuen Newsletters zufrieden. Da würde eine Mikrodosierung genügen. Doch keine Spur von göttlicher Bestäubung. Zu meiner Verteidigung darf ich allerdings feststellen, dass das Ribollita montags geschlossen ist, ich also allein und gewissermaßen unbeeindruckt hier sitze (bis auf Barbara, die im Hintergrund die heutigen Einkäufe verräumt), mit dem breiten Hintern auf den gerade auch etwas zu chilligen Holzsitzschalen im ruhetags nur mikrobeheizten Café.
Und die, die vor unserem Panoramafenster durch den Steinweg vorbei eilen, entziehen sich der näheren Betrachtung allein schon durchs Vorbeeilen. Sie tun offensichtlich auch kaum etwas anderes als zu eilen. An einem Novembermontagnachmittags im Steinweg, wer will es ihnen verdenken. Nicht mal ein eindeutiger fresher Steppjackenfarbtrend scheint feststellbar im Herbst 2025. Und die jungen Männer, die fertig maschinenfrisiert aus dem Barbershop nebenan ans Licht treten, sehen auch schon ein bisschen länger so aus als führte ihr nächster Weg zur Einschreibung bei der Armee. Meine Oma mochte das. Einen „ordentlichen“ Haarschnitt. Jaja.
Was wir wiederum zu schätzen wissen und ihr hoffentlich auch ist eine ordentliche Wochenkarte – sprich: eine, die mit dem Dienstag beginnt und am Samstag endet, ohne krankheitsbedingte Einschränkungen wie in den vergangen Wochen. Wir versuchen unser Bestes! Wünscht uns „Durchhaltevergnügen“ – ein sehr schönes Wort, das der Sohn einer Freundin von uns durch kindliches Fastverstehen vor ein paar Jahren geprägt hat.
Wir wünschen euch im Gegenzug guten Appetit, auf Blumenkohl-Pasta, Linguine mit Sardellen und Walnüssen, Risotto mit selbst gemachter Hühnerbrühe, Speck und Erbsen, Fenchel-Kartoffel- oder Karotten-Süßkartoffel-Suppe mit Borlottibohnen hoffentlich. Das gibt es nämlich alles in dieser Woche bei uns. Und am Samstag Frühstück! Hier findet ihr wieder das komplette Programm.




