Mit Sauerteig macht man keine Wortwitze!

Vergangenen Mittwoch veranstalteten wir Barbaras ersten Sauerteig-Workshop. Irgendwann in Vorbereitung darauf kamen wir auf die Idee, dass es doch lustig wäre, den Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig hierfür um ein Grußwort zu bitten. Das hätten wir dann auf Instagram und Co. gestellt und alle hätten was zum Grinsen gehabt. Doch statt eines Grußwortes bekamen wir den OB selbst. Er meldete sich für den Workshop an, erschien pünktlich mit roter Kochjacke und ausgekocht-sterilisiertem Bügelverschlussglas.

Als Medienprofi hatte er das breitenwirksame Wortwitz/Namenswitz-Potential natürlich selbst erkannt. Aber für einen spaßigen Social-Media-Post sich zweieinhalb Stunden Zeit nehmen? Nee, Herr Sauerteig meinte das schon ernst mit dem Sauerteig und dem Brotbacken. Wie alle Teilnehmenden hörte er nicht nur aufmerksam zu, alle fragten sie Barbara von Anfang nach Details aus. Im Mitmachteil entstanden kleine knusprige Brote. Alle nahmen sich was von unserem Teig als Sauerteigstarter mit nach Hause. Und die ersten Beweisfotos von eigenen Backversuchen haben uns auch schon erreicht.

Wir schulden den Teilnehmer*innen allerdings noch eine kleines Literaturverzeichnis mit Links zu Büchern und Blogs und Webseiten, die Barbara beim Züchten, der Pflege und dem Umgang mit ihrem Sauerteig – er heißt übrigens Alice – geholfen haben und immer noch helfen. Und gute Rezepte, die sind selbstverständlich auch wichtig! Weil wir uns vorstellen können, dass solche Hinweise auch anderen Menschen brauchen können, veröffentlichen wir diese Liste hier einfach gleich in unserem Newsletter:

„Brot backen! – Das Goldene von GU“ : Gutes Einsteigerbuch mit unterschiedlichsten Rezepten, darunter einige sehr gute (Empfehlung: das französische Landbrot, das Maronenbrot und das Sauerteigbrot mit Trockenfrüchten). Allerdings gibt es Tipps nur für die Züchtung eines Sauerteigs – für die Pflege muss man woanders suchen.

„The Sourdough School“ hat Vanessa Kimbell ihr Buch nicht zufällig genannt: Die Britin betreibt tatsächlich eine Sauerteig-Schule im Norden von Northampton. Das Buch vermittelt viel – wunderbar verständliches! – Fachwissen, bietet vielfältigste Rezepte und viele wertvolle Tipps für die Backroutine. Antiquarisch ist auch eine deutsche Übersetzung zu finden, allerdings ziemlich teuer. Die englische Ausgabe findet sich hingegen schon ab rund 20 Euro.

„Backen mit Pasta Madre“ von Vea Carpi: Die Italienerin lebt mit ihrer Familie auf einem Bergbauernhof in Südtirol eine Art Aussteiger-Idylle. Da gehört das Backen mit Sauerteig dazu. Für Anfänger sehr gut verständlich, die Autorin gibt viele Tipps, die Rezepte sind nach Jahreszeiten gegliedert. Besonders lohnend: es gibt auch zahlreiche süße Rezepte! Wer etwas Italienisch versteht, kann sich das Buch ruhig im Original zutrauen: die Rezepte sind gut verständlich, die Fachbegriffe wiederholen sich regelmäßig.

„Il Mondo Del Pane“ aus der italienischen Slow Food Editore gibt es leider nur im italienischen Original. Wer aber Italienisch kann und demnächst nach Italien fährt: Haltet Aussschau nach diesem und anderen Büchern aus der Edition Slow Food! Sie alle stecken voll gut verständlichem Fachwissen, und die Rezepte sind immer einen Versuch wert.

Außerdem empfehlen wir noch diese beiden Adressen im Internet: ploetzblog.de ist der Blog von Deutschlands bekanntestem Brotback-Autor Lutz Geißler. Dieser ist zwar inzwischen zahlungspflichtig, aber eine tolle Adresse, um Fachbegriffe nachzuschlagen. Geißlers Ansatz ist ziemlich wissenschaftlich, die Gramm-Angaben in Rezepten reichen sogar bis nach dem Komma. Aber er weiß felsenfest, wovon er schreibt. franzoesischkochen.de von der in Halle lebenden Französin Aurélie Bastian haben wir an dieser Stelle schon einmal empfohlen. Von ihren ausführlichen Rezeptbeschreibungen (mit Fotos und Videos) hat Barbara am Anfang sehr profitiert. Wer wissen will, wie man perfekte Baguettes formt und mit einem mediterranen Weizen-Sauerteig backt, findet bei Aurélie sehr viele Tipps.

Und jetzt aber zu unserer neuen Wochenkarte – nicht zuletzt mit einigen Gelegenheiten, unser Sauerteigbrot als „Beilage“ zu genießen. Neu probieren könnt ihr die Fusilli mit Ricotta, Pfeffer, Zitrone und Rucola, eine Karotten-Linsen-Suppe mit Sesam, Crostini und Petersilien-Öl, und auch die Zuppa di farro e legumi, also mit Dinkel, Hülsenfrüchten und Gemüse, haben wir in dieser veganen Version zum ersten Mal auf der Karte. Am Grün-Donnerstag gibt es eine Frittata mit Süßkartoffeln, Erbsen und Majoran. Unser Wochengericht: Spaghetti mit Zitronen-Walnuss-Pesto. Hier findet sich wieder die gesamte Übersicht.

Für den Mittwoch (und hoffentlich auch Donnerstag) backt Barbara wieder eine österliche Crostata. Und Achtung: Am Karfreitag bleibt das Ribollita wieder geschlossen!