Ich bitte um Entschuldigung – heute gibt es einen eher improvisierten, aus der Hüfte geschossenen und gerade nach hinten raus unvollständigen Ribollita-Newsletter. Denn ich bin im sehr ursprünglichen Wortsinn verschnupft. Fies, gerade jetzt, wo der Frühling schon mal was von sich ahnen lässt. (Also nicht aufgrund der Bundestagswahl, deren deutlich schwarzblau eingefärbtes Ergebnis fährt uns eher deprimierend und verängstigend weit hinein in die Knochen statt uns nur zu „verschnupfen“.)

Dabei gäbe es ein bisschen was zu erzählen. Über die vergangene Ukrainische Spezialitätenwoche zum Beispiel, für deren Organisation wir uns noch einmal ausdrücklich bei Tetyana Lutsyk bedanken wollen. Ihre Aktion hat uns nicht wenige, fast alle sehr interessierte und dankbare Gäste beschert. Und mit dem Borschtsch ein Gericht, dem die rotebeteverächtliche Barbara zuerst skeptisch gegenüber stand, das nun aber wohl immer mal wieder auf unserer Speisekarte auftauchen wird, so gut hat es allen geschmeckt.
Außerdem wurden die Veranstaltungen, die wir für den März und Anfang April geplant haben, sehr gut (aus)gebucht: Bis auf das Jedermensch-Schachturnier am 9. März ab 14 Uhr gibt es keine Plätze mehr für Sauerteig-Workshop, Musikquiz und das chinesische Menü. (Wo genau die Termine zum Wochenende noch mal in irgendwelchen Wochenblättern oder online aufgetaucht sind, wissen wir nicht – nur, dass uns am Samstag noch mal ein paar Menschen mit thüringischer Dialektfärbung angerufen haben, die sich alle noch für den Sauerteig-Workshop anmelden wollten. Schade, aber wir machen bestimmt bald einen zweiten!) Aber wir suchen eben noch Teilnehmer*innen für einen langen, konzentrierten und ganz bestimmt sehr unterhaltsamen Sonntagnachmittag am großkarierten Brett.
Und im Theater waren wir endlich auch mal wieder, haben in der Reithalle die Premiere von Lilian Prents Regiearbeit „(R)Evolution“ gesehen. Und wollen das gerne allen empfehlen, die aus dem Theater gerne auch mal etwas mit nach Hause nehmen, was sie zuvor noch nicht fertig durchdacht/gefühlt/gekannt haben.

Außerdem waren wir ein bisschen stolz auf unsere Ribollita-Anzeige im Programm zu Yael Ronens und Dimitrij Schaads sciencefictionalen Stück, was, zugegeben, schon auch seltsam ist, schließlich haben wir diese Anzeige ja selbst geschalten, gestaltet und (noch nicht) bezahlt. Aber einerseits ist das eben, hey, Theater, hohes Haus und hohe Kunst, und wir werben da einfach so – für „mehr Kultur im Bauch“. Wow. Andererseits haben wir das gute Gefühl, dass wir in diesem Rahmen gut aufgehoben sind. Aus den Gesprächen heraus, die wir mit unseren Gästen führen, merken wir, dass Kultur für viele ein wichtiges Thema ist; für einige Leute vom Theater selbst, die mehr oder weniger regelmäßig zu uns kommen, ja sowieso.
Und jetzt könnte ich mir noch ein bisschen was zusammenreimen dazu, warum Kultur und vor allem ein möglichst progressiver Begriff, den man sich davon macht, gerade in Zeiten wie unserer so wichtig ist. Aber ich bin eben verschnupft. Und vor allem gibt es da draußen im Netz, an den Schreibtischen und hinter den Bühnen sehr viele Menschen, die das viel überzeugender hinkriegen als ich. Unsere Aufgabe bleibt es, ihnen aufmerksam zuzuhören.
Meine hingegen eigentlich, an dieser Stelle Barbaras Wochenkarte anzupreisen. Allerdings ist die leider noch nicht fertig (sollte sich aber ab spätestens morgen Nachmittag unter diesem Link hier finden lassen). Wir machen in dieser Woche nämlich erst am Mittwoch auf – da wir ja am Bundestagswahlsonntag offen hatten. Verflixt, hoffentlich habe ich mir da nicht mehr geholt als diesen blöden Schnupfen!